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Mein Konzept

DIE EINGEWÖHNUNG NACH DEM BERLINER MODELL

Warum ist eine Eingewöhnung eigentlich so wichtig?

Jeder Mensch ist einzigartig. Und so verläuft demnach auch jede Eingewöhnung anders. Die Bindung ist ein gefühlsmäßiges Band, zwischen Kind und seinen engsten Bezugspersonen. (Mutter/Vater) Auch zur Tagesmutter wird innerhalb weniger Tage eine Bindung aufgebaut. Dieser wichtige Bindungsaufbau ist aber ohne die Nähe der Eltern mit hohen Stressbelastungen verbunden. So ein Stress bleibt nicht ohne Folgen. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass bei fehlender oder schlechter Eingewöhnung drasstisch erhöhte Fehlzeiten wegen Krankheit vorliegen. Diese Kinder fehlen in den ersten sieben Monaten mehr als drei mal länger wegen Erkrankungen. Sogar Entwicklungsrückstände und Irritationen in ihren Bindungen an die Bezugsperson sind möglich.


Die Eingewöhnung ist für Kinder zwischen 7 und 20 Monaten besonders wichtig!


Was geschieht während der Eingewöhnung mit dem Kind?

Im Beisein der Bindungsperson (= sichere Basis) können Kinder ihre Umgebung erkunden. Sie nehmen Kontakt zu der Tagesmutter evtl. zu anderen Kindern auf und lernen Raum und Spielzeug kennen. Sie kehren zu Mutter oder Vater zurück, wenn sie sich unsicher fühlen. So bauen sie ohne Angst eine Beziehung zu der Tagesmutter auf. Diese ist dann in der Lage, das Kind zu trösten! Sie kann die Position einer sicheren Basis für das Kind einnehmen.


Wichtige Hinweise an die Eltern:

  • Essens- und Schlafrhytmus evtl. schon vorher an die Zeiten der Tagesmutter anpassen.

  • Eingewöhnung nicht mit einem kurz zuvor oder gerade erkranktem Kind beginnen.

  • Urlaub so planen, dass er nicht kurz nach der Eingewöhnung liegt.

  • In der ersten Zeit immer zur gleichen Zeit kommen.

  • Vertraute Gegenstände (Kuscheltier … ) können von zu Hause mitgebracht werden.

  • Das Kind kann in den ersten Wochen schnell ermüden.

  • Wenn das Kind sich von einem Elternteil schwer trennen kann, kann es hilfreich sein, das der andere die Eingewöhnung übernimmt.

VERLAUF DER EINGEWÖHNUNGSPHASE

Bitte planen Sie für die Eingewöhnung Ihres Kindes bis zu sechs Wochen Zeit ein. 

Eine primäre Vorraussetzung für eine gelingende Eingewöhnung bei mir als Tagesmutter, ist das entstehen von Vertrauen und eine enge Bindung zwischen Ihrem Kind und mir. Um das zu erreichen, müssen wir diese Bindung erst langsam aufbauen.

Diese Eingewöhnung verläuft in mehreren Phasen,

* Grundphase (ca. drei Tage)

* Trennungsversuch (am vierten Tag, jedoch keinem Montag)

* Stabilisierungsphase (ab dem fünften Tag, wenn der Trennungsversuch geglückt ist)

* Schlußphase (frühestens nach einer bis drei Wochen)

Zum Wohle ihres Kinds richtet sich die Eingewöhnungsphase primär nach den Bedürfnissen ihres Kindes und nicht nach Ihren, den Eltern.

Sie entscheiden zu Hause, wer von Ihnen die Eingewöhnung macht. Das kann Mutter, Vater, Oma oder Opa sein. Sehr wichtig ist, dass während der Eingewöhnung kein Wechsel der Begleitpersonen statt findet, und das Kind bereits eine stabile Bindung zu dieser Person hat. 

Die ersten drei Tage kommen Sie für ca. eine Stunde zu mir und bleiben mit Ihrem Kind. Dabei ist wichtig, dass Sie ein sicherer Hafen für Ihr Kind sind, sich aber im Hintergrund halten und Ihr Kind beobachten wie es sich auf seine neue Umgebung und mich verhält. Bitte keine Handys oder Arbeit zur Ablenkung mitbringen. Ihr Kind braucht in dieser Zeit Ihre volle Aufmerksamkeit. Denn es wird sehr viele Eindrücke mit Ihnen teilen wollen. Aber auch wenn es Trost benötigt, müssen Sie wissen, warum es in dem Moment traurig ist und Sie braucht.

In dieser Zeit biete ich Ihrem Kind Spielsachen an, spreche mit ihm und stelle mich als weitere sichere Bindungsperson zur Verfügung.

An Tag vier, jedoch keinem Montag, lassen Sie Ihr Kind für ca. 15 – 30 Minuten mit mir alleine. Sie bleiben aber im Haus, damit, wenn das Kind untröstlich ist und nach Ihnen verlangt, Sie sofort zur Stelle sein können. Sollte es soweit kommen, dann wird ein erneuter Trennungsversuch erst nach einpaar Tagen wieder versucht. Nicht jedoch an einem Montag. Das hat den einfachen Grund, dass hier das Wochenende dazwischen liegt, und das Kind die Tagesmutter drei Tage lang nicht gesehen hat. Das ist für die Kleinkinder eine sehr lange Zeit. Sollte es sich jedoch schnell trösten lassen, und Sie die 30 Minuten weg bleiben können, so wird diese Trennungsphase langsam verlängert. In der letzten Woche der Eingewöhnung, sollten Sie jedoch bitte noch jederzeit abrufbereit sein, denn Ihr Kind kann in dieser Zwischenzeit immer noch stark nach Ihnen verlangen.

Denken Sie bei der Eingewöhnung immer daran, Ihrem Kind sein „Übergangsobjekt“ (Kuscheltier, Schnuffeltuch, Teeflasche, Teddy o.ä.) mitzubringen.

Ab dem vierten Tag übernehme ich langsam in Ihrem beisein die Pflege ihres Kindes.

Beim Ihrem Abschied vom Kind, sollte der Prozess kurz und knapp ausfallen. Bitte sagen Sie Ihrem Kind wann und das Sie wieder kommen und halten Sie sich an Ihre Versprechen.

Eine Eingewöhnung sollte nicht zu Hause mit besonderen Ereignissen zusammen fallen. Dem Kind hilft es, wenn es zu Hause seinen geregelten Tagesablauf hat.

Wenn die Bindung von Ihrem Kind zu mir jeden Tag immer besser wird, dann zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie sich darüber freuen. Das beweist dem Kind, dass es in Ordnung ist, das es die Tagesmutter und die Kinder in der Einrichtung mag. Sollten Sie es nicht darin bestärken, dann würde das Kind in belastende Loyalitätskonflickte geraten. Das würde die Eingewöhnung auf Dauer praktisch unmöglich machen. Nach wie vor sind und bleiben Sie auch die wichtigsten Bezugspersonen für Ihr Kind.

Trotz einer reibungslosen Eingewöhnung kann es passieren, dass Ihr Kind beim Abgeben nach Ihnen weint. Damit zeigt Ihnen ihr Kind, dass es jetzt lieber bei Ihnen wäre. Ich als Tagesmutter bin nun aber auch eine wichtige Bezugsperson und kann Ihr Kind sehr schnell beruhigen und trösten. Denken Sie als Eltern, dass Sie Ihr Kind in eine sehr sichere und liebevolle Umgebung abgegeben haben. Es wird bei mir sehr viele schöne und ereignisreiche Stunden und Tage verbringen, auf die ich mich schon sehr stark freue.

Denken Sie bitte immer stets daran:

Eltern sind primäre Bindungspersonen und bleiben die wichtigsten Menschen Ihres Kindes.

MEINE PÄDAGOGISCHE ARBEIT - FORMEN UND ZIELE

Als grundlegendes Ziel meiner pädagogischen Arbeit stehe ich Ihrem Kind zur Seite, biete ihm eine liebevolle Atmosphäre und begleite es in der Erkundung Seiner, Anderer und den Dingen dieser Welt.

Ich spreche und singe mit Ihrem Kind Deutsch. Schon Babys reagieren positiv auf Musik. Das Vor- und Miteinander singen vermittelt dem Kind den Sprachrhytmus und die Sprachmelodie ihrer Muttersprache. Auch Fingerspiele und Reime sind wichtig für einen positiven Sprachgebrauch. Das Vorlesen ist eine der wichtigsten Methoden Kinder sprachlich zu fördern.

Das Urvertrauen ist schuld daran, dass wir Menschen schon von klein auf den Drang verspüren, selbständig zu werden. Das wichtigste, damit Kinder Selbständigkeit lernen, ist das Gefühl und die Sicht darauf, dass es bedingungslose Liebe und Zuneigung erfährt. Das gibt ihnen Sicherheit und sie werden mutig und probieren sich in allem aus.

Selbständigkeit - das geht nicht von heute auf Morgen. Doch schon, wenn sie klein sind wollen sie "alleine machen". In dieser Situation bin ich für ihr Kind da. Ich werde es beobachten und begleiten. Ihr Kind hat bei mir Zeit seine Erfahrungen zu machen und wird von mir nicht gehetzt. Das ist der große Vorteil einer kleinen Gruppe, wie man sie bei einer Tagesmutter findet.

Hilf mir es selbst zu tun“ -

Das ist der Leitsatz von Maria Montessori. Da ich mehrere Jahre in einer Montessorikrippe gearbeitet habe, habe ich einige Elemente der Montessoripädagogik übernommen. Ihr Konzept umfasst ein Spektrum von 0 Jahre bis ins junge Erwachsenenalter. Ich möchte nicht mein gesamtes Konzept nach Maria Montessori ausrichten, jedoch die „Übung des praktischen Lebens“ empfinde ich als äußerst wichtig und sehr hilfreich. Deshalb befinden sich auch in meinem pädagogischen Konzept einiges an Maria Montessori Materialien.

Ich bin katholisch aufgewachsen, bete jedoch nicht vor dem Essen und gehe nicht in die Kirche. Das Weihnachts- sowie Osterfest ist für mich aber ein Fest das ich gerne feiere. Für diese Zeit im Jahr übernehme ich mit den Kindern kreative Angebote, wie Sterne basteln, Plätzchen backen aber auch Osternester gestalten und Ostereier färben. Ich bastle Weihnachtsdeko -und Geschenke. Zu St. Martin wird es ganz bestimmt eine Laterne geben.

Wann immer es geht, gehe ich mit den Kindern raus. In unserer Umgebung befinden sich viele schöne Spielplätze und Ausflugsmöglichkeiten. Zum Beispiel ist unweit von uns ein kleiner Hof mit Kühen, Kälbchen und Hühnern. Die Kinder haben hier die Gelegenheit, die Kälbchen zu streicheln und die großen Kühe zu bewundern. Der Hof steht offen und man kann jederzeit hinein gehen.

In meinem Haushalt wird altes Brot nie weggeworfen. Im Sommer wie im Winter füttern wir damit die Vögel und Krähen.

Kinder lernen in der Natur so viel. Dabei sind der liebevolle Umgang und der Respekt vor Lebewesen wie z.B. Schnecken, Würmern oder Käfern selbstverständlich.

Bei mir dürfen Kinder in Pfützen springen, Schneeengel machen oder das Gras unter ihren nackten Füßchen fühlen. Das ist eine tolle Entdeckungsreise durch die Natur und durch den eigenen Körper.

Jedes Kind wird von mir mit Respekt und Achtung behandelt. Ich bin seine Bezugsperson, seine Spielfreundin und Vertrauensperson. Ich helfe ihrem Kind so seine Fähigkeiten und Stärken zu erkennen, diese zu fördern und somit seine eigene Identität zu entwickeln.

Ich stärke die Kinder darin, alle ihre fünf Sinne wahrzunehmen, ihre Neugier und ihren Wissensdrang auszuleben, Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl zu entwickeln, Vertrauen und Bindungen zu gründen sowie sich selbst, den eigenen Körper zu entdecken und zu erkunden.

Es lernt bei mir Toleranz und Akzeptanz gegenüber anderen, es eignet sich selbst Wissen an und lernt auf Gefühle anderer Rücksicht zu nehmen.

In der Entwicklung ist jeder einzigartig. Die einen sind etwas schneller, die anderen sind etwas langsamer. Ich gehe individuell auf die Entwicklung ihres Kindes und seiner Bedürfnisse sowie Wünsche ein. Ich werde kein Kind dazu zwingen sich auf die Toilette zu setzen wenn es das nicht will. Ihr Kind entscheidet bei mir selbst, wann es soweit ist, sich das erste Mal auf die Toilette oder ein Töpfchen zu setzen.

Bei mir gibt es kein „Gehfrei“. Kinder lernen laufen wenn ihr Körper es ihnen signalisiert. Wenn es sich dem Tisch hochzieht, und die ersten Anzeichen für das Laufen da sind, werde ich sofort zur Stelle sein und es unterstützen.

Ich mische mich in kleine Streitigkeiten nicht ein. Kinder sind sehr wohl in der Lage, kleine Konflikte selbst zu klären. Wenn das nicht gleich klappt, dann werde ich den Kindern Tipps geben und zu gegebener Zeit auch einschreiten.

Wir sind ein gewaltfreier Haushalt. Bei uns wird nicht geschlagen, gebissen, mit Gegenständen nach anderen geworfen oder Konflikte mit Schreien ausgetragen. Ich erziehe nicht indem ich Strafen gebe. Ich spreche mit dem Kind auf Augenhöhe und verstehe seine Wut über, z.B. weggenommenes Spielzeug, Streitigkeiten o.ä. Ich schreie die Kinder nicht an, sondern zeige Verständnis wenn was kaputt geht oder Wasser ausgeschüttet wird.

Ein absolutes Tabu ist aber bei mir das Spielen mit Lebensmitteln. 

DAS FREISPIEL

Was und wofür ist eigentlich die Freispielzeit?


Spielen ist die elementarste Form von Lernen.

Für eine positive Entwicklung ist nicht nur strukturiertes Lernen wichtig. Freispielzeit ist hierfür mindestens genauso wichtig. Kinder lernen durch das unbeschwerte Spielen. Hier entwickelt sich ihre  Persönlichkeit, das Miteinander, Freundschaften, und das Zugehörigkeitsgefühl. Im Freispiel erforschen die Kinder auch ihre Umwelt. Sie entscheiden selbst, was, wo, wie lange und mit wem sie spielen möchten. Häufig entstehen daraus etwa anspruchsvolle Rollenspiele oder Bautätigkeiten mit unterschiedlichen Materialien. Die Kinder experimentieren, lösen eigenständig Probleme und üben soziales Verhalten. Konzentration, Grob-und Feinmotorik, Ausdauer, Rücksichtnahme und Geduld werden gefördert. 

MAHLZEITEN / REGELN / RITUALE

Mahlzeiten

Morgens, wenn die Kinder kommen, haben die meisten schon zu Hause gefrühstückt. Die, die noch nicht gegessen haben, oder ihr zweites Frühstück möchten, die können noch bis ca. 9.30 Uhr essen. Ich bitte die Eltern, ihren Kindern Frühstück in einer Box mitzugeben. Zum Trinken gibt es entweder Tee oder Wasser von mir.

Das Mittagessen bereitet mein Mann am Tag davor frisch zu. Damit die Kinder nicht zu lange warten müssen, kommt das Essen in den Dampfgarer und wird schonend mit Dampf aufgewärmt. Es gibt täglich abwechslungsreiches Mittagessen wie Kartoffeln, Reis oder Nudeln. Dazu entweder Gemüse, Fleisch oder Fisch, Gurke oder Tomaten im Wechsel. Wenn Ihr Kind noch Muttermilch, Säuglingsmilch oder Gläschen bekommt, dann würde ich Sie bitten, mir diese zu besorgen und rechtzeitig zur Verfügung zu stellen. Denken Sie an einen Vorrat.

Außerdem gibt es zu jeder Mahlzeit frisches Obst oder Gemüse.

Ich schneide Äpfel, Birnen usw. so klein, dass Ihre Kinder es in der Hand halten und zunehmend selbständig essen können. Ich schneide das Obst allerdings wegen des Verschluckens nicht zu klein. 

Nach der Schlafpause gibt es für die Kinder noch einen Snack in Form von Obst oder Rohkost.

Mittagsschlaf

Nach dem Mittagessen putzen wir vor dem Mittagsschlaf die Zähne. Dazu singe ich den Kindern ein Zahnputzlied.

Jedes Kind hat sein eigenes Bettchen, seine eigene Bettwäsche und einen festgelegten Schlafplatz.

Während die Kinder schlafen, befinde ich mich mit ihnen im selben Raum und verlasse diesen nicht.

Die Kinder werden nicht geweckt. Sie schlafen so lange wie sie es brauchen.

Wenn ich sehe, das ein Kind wach geworden ist, dann hole ich es aus dem Schlafraum heraus und lasse die anderen noch schlafen.


Regeln und Rituale


Regeln und Rituale sind wichtige Orientierungspunkte für alle Kinder. Sie geben Sicherheit und Vertrauen.


Alle Regeln werden transparent aufgestellt.

Zum Beispiel …

  • nach dem Spielen werden die Spielsachen wieder aufgeräumt.

  • während wir essens sitzen wir am Tisch.

  • Wir spielen nicht mit dem Essen.

  • Spielsachen werden nicht kaputt gemacht.

  • Rücksicht gegenüber anderen Kindern

  • Hände waschen vor-und nach den Mahlzeiten

  • Pünktlichkeit der Eltern beim Bringen und Abholen der Kinder


Rituale gehören zum Alltag eines jedes Menschen dazu. Vor allem Kinder bekommen ihre Sicherheit durch die Wiederholung der Rituale.

Zum Beispiel …

  • jedes Kind wird persönlich mit Blick- und Körperkontakt begrüßt

  • jedes Kind hat sein Verabschiedungsritual von den Eltern

  • jeden Tag machen wir einen Morgenkreis (singen, tanzen, Kinder zählen, … )

  • Ist die Freispielzeit zu Ende, singe ich ein ganz kurzes Lied

  • Alle helfen zusammen. „Viele Hände, schnelles Ende“

  • Jedes Kind hat sein Ritual wie es in den Schlaf kommt (streicheln, Kuscheltier…)